Zwei Wochen Seoul

Anfang Oktober 2011 bin ich mit Emirates von Düsseldorf über Dubai nach Seoul geflogen. Besonders der zweite Teil der Reise im A380 über das Karakorum Gebirge war toll.

In Seoul angekommen, war ich zügig durch die Passkontrolle gekommen, aber mein Gepäck ließ etwas auf sich warten. Nachdem ich alles zusammen hatte, bin ich zur U-Bahn Station gegangen. Interessanter Weise gab es in der Station schon Weihnachtsdeko.

Ein freundlicher Koreaner hat mir erklärt wie ich zu meinem Hotel komme und eine gute Stunde später war ich auch schon in meinem Zimmer. Das Lotte Hotel hat 8 Stockwerke (das gesamte Haus ca. 35) und ich bin im siebten, mit toller Aussicht auf eine belebte Kreuzung und einige andere Hochhäuser. Das Zimmer ist auch klasse. Da fehlt es an nichts.

Ich bin direkt wieder losgezogen und mit der U-Bahn ins Zentrum gefahren. Von dort sollte eine Nachtbusrundfahrt beginnen. Den Bus hab ich auch erwischt und es war ein schöner erster Eindruck von der Stadt. Besonders toll war ein Halt auf dem Mount Namsang und die fantastische Aussicht auf das Lichtermeer. Überhaupt blinkt und leuchtet es hier an jeder Ecke. Eigentlich ist alles voll mit Reklame. Schön bunt!

Auf dem Rückweg habe ich mir eine Reisecke und zwei Kuchen(?) mitgenommen. Keine Ahnung was es ist, in den Geschäften ist alles nur auf Koreanisch beschrieben und es gibt kaum Bilder. Das wird ein lustiges ausprobieren in den nächsten Tagen.

Der erste Tag in Seoul

Nachdem ich mich erst einmal mit den ganzen Knöpfen der Toilettenbedienung auseinander gesetzt hab konnte es so langsam losgehen. Geplant hatte ich heute nur, die Tour zur DMZ und einen Tempelaufenthalt zu buchen. Dafür bin ich ins Korea Tourist Office gefahren. Unterwegs habe ich mir an einem der zahlreichen Stände einen Spieß mit irgendwas in scharfer Soße geholt. War lecker, auch wenn ich nicht weiß was das war.

Die Dame im KTO war sehr freundlich. Leider gab es die Panjemeon Tour nach Nordkorea nicht mehr. Diese ist für die nächsten Wochen schon ausgebucht. Dafür habe ich dann die normale DMZ Tour für Freitag bekommen.

Weiter ging es zum Templestay Büro. Unterwegs bin ich kurz im Jongo-Jo-Tower in das oberste Stockwerk gefahren. Direkt vor dem Turm fließt ein Fluss, der früher komplett verbaut war. Inzwischen wurde er wieder freigelegt und man kann schön entlang spazieren.

Im Templestay-Büro wurde ich umfassend beraten und das erste was man mir sagte war, dass man eine Woche im Voraus buchen muss. Ich hab trotzdem noch einen Platz für Samstag bekommen. Der Tempel ist im Zentrum von Seoul, da ist die Anreise nicht weit.

Soweit das organisatorische für heute. Direkt gegenüber war ein buddhistischer Tempel mit drei riesigen, goldenen Buddhas. Plötzlich stand ein, ich denke mal Mönch, vor mir, hat mir eine Kette und ein Glückskärtchen in die Hand gedrückt, etwas gebetet und wollte dann 50000 Won haben. Das wären gut 35 Euro. Ich hab eisern gehandelt und letztendlich hab ich ihm 9 Euro gegeben. Was eine Touri-Falle.

Anschließend bin ich zum großen Gyeongbokgung Palast gelaufen. Der größte der 5 Paläste Seouls mit einer weitläufigen Parkanlage. Ich bin gerade rechtzeitig dort gewesen um die Wachablösung zu sehen. Ein interessantes Spektakel, mit seltsamen Tröten. Weiter ging es durch diverse Tore ins Palastinnere. Dutzende Gebäude, Mauern, Gänge sind auf dem Komplex. Der schönste Teil ist jedoch ein großes Gebäude, das von Wasser umgeben ist.

Das Wetter ist schön sonnig, doch langsam wurde es richtig warm. Vom Palast aus geht eine sehr große Straße nach Süden. Mit viel Verkehr und ohne Schatten, hat man jeden Kilometer doppelt gemerkt. Zwischendurch hab ich mir meine “T-Money” Karte gekauft. Nun spare ich bei jeder Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln 100 Won. (Ich muss aber 31 mal fahren, damit sich das auch rentiert). Der Vorteil ist aber vor allem, dass ich nicht vor jeder Fahrt eine Karte kaufen muss.

An dieser Straße liegt auch ein weiterer Palast: Deoksung. Zufällig war auch dort eine Wachablösung. Der Palast ist deutlich kleiner, aber eine Oase der Ruhe zwischen den Wolkenkratzern.

Weiter ging es zum Namdeamun Market. Das Namensgebende Tor ist vor ein paar Jahren abgebrannt und wird derzeit renoviert. Direkt daneben beginnt das Namdeamun Viertel, dass ein einziger großer Basar ist. über 2000 Geschäfte sind dort rund um die Uhr geöffnet. An einem der kleinen Restaurants hab ich eine Nudelsuppe mit Huhn gegessen. Der Topf war so groß, dass auch drei davon Satt geworden wären. Ein paar Stände weiter habe ich mir anschließend einen Nachtisch gekauft. Irgendetwas in Öl gebratenes mit einer Soße… Lecker!

Nach einer Erholungspause im Hotel bin ich Abends nach Insadong gefahren. Denn dort ist nach Sonnenuntergang eine Menge los. Viele Geschäfte mit lauter Krimskrams und dutzende Essensstände. Ich hab mir an einem Stand einen Hühnchen-Gemüse-Spieß gekauft, mit “spicy sauce”. Es war nicht die schärfste Variante, aber das war schon ausreichend! Weiter ging es durch das Gassengewirr bis ich irgendwann wieder am Fluss gelandet bin. Diesen bin ich entlanggelaufen bis zur “Quelle” und von dort nach Meyongdong: Das Einkaufsmekka in Seoul. Hier reiht sich ein Markengeschäft neben dem anderen und zusätzlich sind auf den Straßen noch viele mobile Händler. Es war sehr viel los! Zwischendurch hab ich einen frittierten Gemüsereibekuchen gegessen. War aber etwas geschmacklos. An einem Stand gab es, ich denke mal aus Zuckerfäden gemachte,  Süßigkeiten. Ich habe welche mit Walnuss-Schokoladen Füllung mitgenommen. Noch habe ich die nicht probiert, sehen aber wie ein Kokon aus.

Nach dem ersten Tag sind mir schon ein paar Eigenheiten Koreas aufgefallen: Es gibt nirgendwo Postkarten zu kaufen, nicht einmal an Souvenirständen. Abfalleimer sieht man auch sehr, sehr selten – was mich wundert, da die Straßen so sauber sind. In der U-Bahn sind alle nur mit dem Smartphone beschäftigt und bei den Koreanerinnen sind anscheinend riesige Brillen “in”.

Inwangsan und Namsan

Morgens habe ich mich mit der U-Bahn zum Fuß des Bergs Inwangsan begeben. Ein Tipp des Lonely Planet war eine Besteigung durch das Schamanendorf. Das klang interessant und ich bin der Tour gefolgt. Zunächst ging es immer bergauf durch ein Wohngebiet. Eine Bemerkung zwischendurch: Wer keine Treppen mag sollte nie hierher kommen. In ganz Seoul muss man ständig lange Treppen rauf und runter laufen. Allein Die U-Bahn Stationen haben oft 4 oder 5 Ebenen. So auch der Weg zum Berg. Nach gut 10 Minuten hatte ich das Portal zum Dorf gefunden. Weiter ging es über schmale Stufen nach oben, vorbei an Tempeln und Opferschreinen. Der Schamanismus hat hier eine bedeutende Koexistenz zum Buddhismus.

Nächstes Ziel waren die Zensteine. Erodierte Felsen, die von Tauben bevölkert sind. Von dort hatte man schon eine schöne Sicht auf Downtown Seoul, wenn es auch noch etwas diesig war. Die Wege wurden schmaler und teilweise auch rutschig. Schweißgebadet kam ich schließlich am Ende des Weges weit oberhalb der Stadt auf einem Felsen an. Die Aussicht: Fantastisch! Links von mir konnte man inzwischen auch die wieder aufgebaute Stadtmauer sehen. Eigentlich wollte ich noch ein Stück weiter, jedoch verhinderte dies ein Zaun und viel Stacheldraht. Also alles wieder nach unten. Vorbei an betenden Leuten, Steinbuddhas und Altären bis zum Tor. Unterwegs wurde ich von einem kleinen bellenden Hund hinterrücks überrascht. Der hat mich bis nach unten begleitet.

Zurück bin ich einen anderen Weg gegangen. Immer an der Stadtmauer entlang nach unten, vorbei am Gyeonghuigung Palast durch Gassen und unzähligen Restaurants. Letzteres war auch ein gutes Stichwort. Ich hatte noch nichts gefrühstückt und langsam bekam ich Hunger. Aber lieber nur eine Kleinigkeit auf die Hand. Mir war immer noch heiß vom auf und ab.

Dort hab ich allerdings nichts gefunden. So bin ich stattdessen mit der U-Bahn weiter nach Myeong-Gong gefahren und von dort zu Fuß, wieder über viele Stufen, bis zur Talstation der Namsan Gondel gegangen. Oben auf dem Berg angekommen, gab es nun die Aussicht von der anderen Seite. Auf dem Gipfel steht zur Krönung der N-Tower, weitere 236 Meter hoch. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Von der Aussichtsplattform hatte man wirklich eine super 360° Sicht auf die Metropole. 22 Millionen Koreaner waren sozusagen unter mir – abzüglich von 2 großen Schulklassen, die die Szenerie belebten.

Unten hat mich eine Eisdiele angelacht. Ich dachte erst ich seh nicht recht. 5300 für eine Kugel Eis. Ich hab es trotzdem genommen und mich für ein Cheesecake Berry Eis entschieden. Die Kugel war dann fast Melonengroß und sehr lecker. Wie das Eis gemacht wurde hab ich auf Video aufgenommen:

Zurück ging es wieder mit der Gondel nach unten. Nicht weit entfernt ist der Namdaemun Markt. Hier habe ich mir dann endlich etwas richtiges zu Essen mitgenommen: Eine Teigkugel, sah aus wie eine Dampfnudel, gefüllt mit Nudeln und Hackfleisch. Schön würzig und lecker. Nachdem ich nun gesättigt war, ging es zurück ins Hotel.

Dongdaemun

Als es langsam dämmerte, habe ich mich auf den Weg zu Dongdaemun gemacht. Um noch einmal auf die Treppen zurück zu kommen: Nur zur U-Bahn rein und wieder raus waren es schon über 400 Stufen! Nach dem Urlaub bin ich fit.

Dort angekommen, blinkte wieder alles in bunten Farben. viele Essensstände, kleine Restaurants und riesige “Kaufhäuser”. Letztere waren eigentlich Hochhäuser mit tausenden Miniläden ausschließlich für Klamotten, aber so eng und unübersichtlich dass das keinen großen Spaß machte durchzulaufen. Allerdings sind die Sachen sind sehr billig – Wahrscheinlich auch von der Qualität. Zwischendurch bin ich dann auch zum namensgebenden Dongdaemun Tor; das zweite erhalten gebliebene und momentan das einzige was zu sehen ist. Schön illuminiert, sieht es nachts besonders beeindruckend aus.

Ich bin einige Zeit durch das Stadtviertel gegangen und danach in ein kleines Restaurant. Dort hab ich Salat mit scharfer Soße und Dumplings (Kleine frittierte und gefüllte Teigtaschen) gegessen.

Olympia,  Seolleung und COEX

Ein weiterer Ausflug brachte mich zum Olympia Park. 1988 waren die Olympischen Spiele in der Stadt und übrig geblieben ist ein großer Park mit den Sportstätten, einem See und vielen Freizeitmöglichkeiten. Außerdem stehen unzählige Skulpturen in dem Park. Sehr beeindruckend ist das riesige Friedenstor am Eingang. Etwas weiter weg steht noch das Olympiastadion zudem ich aber nicht mehr gegangen bin.

Stattdessen bin ich weitergefahren zum Unesco Weltkulturerbe Seolleung: Die Königsgräber. Ein Park mitten in der Stadt, der größer war als ich dachte. Ein richtiger Wald und mittendrin die Gräber. Das war sehr beeindruckend und zugleich ein ruhiger Ort in der Metropole. Auch viele Einheimische schienen das zu nutzen.

Nach einer Stunde war ich einmal rund gelaufen und ging weiter zum World Trade Center und der COEX Mall. Dies ist ein riesiges, unterirdisches Shopping Center. Sehr exklusiv und sehr teuer. Ein Highlight ist aber das Aquarium, das ich natrlich besucht habe. Neben typischen Becken, gibt es hier viele originelle und außergewöhnliche Ideen zu entdecken.

Gyeondong Markt

Samstagvormittag bin ich nach Jegi-Dong auf den Gyeondong Markt gefahren. Schon am Ausgang der U-Bahn Station fingen die Stände an. Es gab alles erdenkliche zu kaufen und tausend Sachen die ich noch nie gesehen habe. Riesige Pilze, kleine getrocknete Fische, Fleisch, lebendige Fische, Schildkröten, Krebse, Kräuter, Gewürze, jede Menge Ginseng, Gemüse, Bienen und Asiatische Riesenhornissen (um die 5cm groß!), verschiedene Hölzer (was auch immer damit gemacht wird), riesige Mengen an Chili und Knoblauch, Süßigkeiten, Reiskuchen, kleine Haushaltswaren, Honig und diverse Bohnensorten. Überall duftete es, Marktschreier priesen ihre Waren an, es wurde gehandelt und gedrängelt. Ein tolles Erlebnis.

Fischmarkt und Insadong

Der Fischmarkt Seouls sollte sehr sehenswert sein und so bin ich natürlich dorthin gefahren. Die Beschilderung war schwierig zu entziffern, aber man musste einfach nur der Nase folgen. Auf dem Markt gab es so viele außergewöhnliche Meeresfrüchte… Diverse Muschel- und Oktopusarten in allen Größen, komische Würmer, Schollen, Rochen und natürlich alle möglichen Fische. Eigentlich wollte ich dann weiter zu 63 City und dem goldenen Hochhaus, aber da hätte ich vom Fischmarkt aus 3 mal umsteigen müssen. Auch wenn es nur 500m entfernt war, lag eine Autobahn und ein Fluss dazwischen. Also ein anderes Mal.

Von daher bin ich kurzentschlossen noch einmal nach Insa-Dong gefahren und durch die Straßen geschlendert. Hier und da etwas an den Ständen gefuttert und nach Mitbringsel Ausschau gehalten. Aber es gibt einfach nichts vernünftiges. Nur Touristenkitsch oder andere unbrauchbare Sachen.

63 City, Hangang River und Bukchon

Bei strahlendem Sonnenschein bin ich zum 63 City. Das Wahrzeichen Seouls ist knapp 250 Meter hoch und hat 63 Stockwerke. Im Untergeschoss gibt es ein Aquarium (Nein da war ich nicht drin), ein Wachsmuseum, diverse Restaurants und ein Imax Kino. Ich habe mich nur für die Skyart Gallery entschieden. Diese ist im obersten Stockwerk und die höchste Kunstgallerie der Welt in einem Gebäude. Das besondere: Der Glasaufzug an dem goldenen Gebäude ist außen! Man rast in 80 Sekunden bis nach ganz oben und hat dabei eine super Aussicht auf die Stadt und den Fluss. Zur Zeit war dort die Ausstellung “Faces”. Diverse Pop-Art Gemälde südkoreanischer Künstler und das vor dieser Aussicht. In Einer Ecke gab es ein Thrill Deck mit Glasboden. Aber das Gla war derart dreckig, dass der Schockeffekt ausblieb.

Nachdem ich einmal durch die Galerie gegangen bin und den Ausblick von allen Seiten genossen hatte, bin ich wieder nach unten gefahren. Zuvor hatte ich mir schon ein Ticket für eine Flussrundfahrt auf dem Hangang besorgt, aber noch eine knappe Stunde Zeit bis es losgehen sollte. Ich habe mir etwas zum Frühstücken geholt. Jetzt bin ich mir 100%ig sicher, dass es hier nur süße Backwaren gibt. Egal ob es Sandwiches sind, käsegefüllte Brote oder ein Brötchen mit Curry Hühnchen. Alles ist süß. Aber das sind hier sowieso viele Speisen. Gefrühstückt habe ich am Wasser, wo unglaublich viele Kinder anscheinend einen Schulausflug gemacht haben.

Die Schiffsfahrt hat eine Stunde gedauert und war schön. So konnte man die Stadt einmal aus einer anderen Perspektive sehen. Wieder an Land bin ich nach Gangwahmun gefahren um am Palast entlang nach Norden in Richtung Präsidentenpalast (Blaues Haus) und Hibiskusgarten zu gehen. Auf dem Weg dahin standen hunderte Personen mit Stöpsel im Ohr und ich wurde gefragt wohin ich denn wollte. Aber anscheinend sah ich vertrauenswürdig aus (oder weil der Typ kein gutes Englisch konnte) und ich durfte weiter gehen. Im Hibiskusgarten war ich nur kurz, denn es blühte noch nichts. Also bin ich direkt weiter unterhalb vom Präsidentenhaus vorbei nach Bukchon gelaufen. Dies ist einer der ältesten Stadtteile, in dem noch viele Hanok Häuser stehen. Ein niedliches Viertel mit vielen Galerien und Cafés.

Von Bukchon bin ich schließlich bis nach Insadong gegangen. Ich wollte noch ein paar Sachen in den dortigen Buddhismus Geschäften einkaufen. Und ich hab sogar bekommen was ich suchte. Zwischendurch hab ich ein Fischeis gegessen. Ein Nuss-Karamell-Vanille Eis in Fischform. Da ich schon in der Nähe war, bin ich auch noch schnell ins Lotte Kaufhaus. Da es das bekannteste in Seoul ist, musste ich es mir wenigstens einmal anschauen. Zum Schluss bin ich noch einmal durch Myeong-Dong gegangen und schließlich mit der U-Bahn zum Hotel zurück gefahren. Nach den Kilometerlangen Marsch heute, brauche ich jetzt erst einmal eine Pause, einen Sprung in den Pool und etwas später mach ich mich dann auf nach Itaewon.

Itaewon

Mein letzter richtiger Abend in Seoul. Dafür wollte ich nach Itaewon, einem Viertel in dem ich noch nicht war. Und es war einfach langweilig! Es ist ein Stadtteil der sehr multikulti ist, überall sind Muslime, Amerikaner und Chinesen. Die Straßen sind im Vergleich zur restlichen Stadt leer ebenso die Restaurants. Keine Musik dafür aber jede Menge Souvenir Shops. Hier sind also diese Sachen. Immerhin habe ich ein Korea-T-Shirt und Postkarten gefunden. Aber dann nichts wie weg. So wollte ich den Abend nicht verbringen. Also noch einmal nach Myeong-Dong.

Kaum aus der U-Bahn draußen, hörte ich schon Musik und Menschenmassen strömten mir entgegen. Hier war wieder richtig was los. Ich bin den restlichen Abend durch die Straßen geschlendert, hab ein Würstchen in einer Fischkuchenhülle gegessen (Ist besser als es klingt), einen Chipsspieß und als Dessert ein Eis von Baskin31Robbins. Das ist zwar nicht koreanisch, aber trotzdem lecker.

Die Koreaner scheinen sehr auf Beautyläden zu stehen. Neben Nature Republic, Innisfail, Missha und anderen gibt es zwar auch Body Shop, der Unterschied ist aber, dass die koreanischen Läden voll sind und der englische absolut leer. Ein paar Sachen habe ich zwischendurch auch noch eingekauft. Es gibt hier aber auch zu witzige Ladennamen: Sexycookie, Too cool for school, teenie weeny, hot pop usw.

Jongmyo und Changgyeong

Der Abreisetag ist da. Aber heute hatte ich noch einiges vor. Zunächst bin ich zum Jongmyo Schrein gefahren. Ein weiteres Weltkulturerbe in Seoul. Dies ist eine weitläufige Parkanlage mit zwei sehr großen Schreinen der früheren Könige. Man kann nur mit einer Führung durch die Anlage gehen. Zum Glück fing gerade die englischsprachige an.

Anschließend bin ich weiter zu den Palästen Changdeok und Changgyeong. Beides riesige Anlagen, die direkt nebeneinander liegen. Sehr beeindruckend und ebenfalls mit einer wunderschönen Parkanlage. In den geheimen Garten konnte ich dann leider nicht mehr gehen, da dieser auch nur mit einer Führung zu besichtigen ist. So wäre ich zu spät zum Hotel zurück gekommen. Um 14 Uhr muss ich mein Zimmer räumen.

Bis zum Abflug

Nachdem ich meine Sachen gepackt und ausgecheckt hatte, bin ich wieder in den Trubel eingetaucht. Mein erster Stop: Dongdeamun. Letztes Mal hatte das große Textilhaus bereits geschlossen, also musste ich das noch nachholen. Es ist wirklich gigantisch groß und drinnen gibt es jegliche erdenkliche Stoffe. Von Vorhängen, über Seide, Jeans, Polster, Bordüren usw. Alles rund ums Thema Stoff. Wenn man es dort nicht findet, wo sonst?

Nebenan bin ich noch einmal in das kleine Restaurant gegangen, dass ich zu Anfang meines Urlaubs besucht hatte. Ich probierte “Pork & Kimchi Dumplings” die sehr lecker, aber auch sehr heiß waren. Wenn man weiß wo, kann man in Seoul sehr günstig essen. Diese haben gerade mal 3000 Won gekostet, also knapp 2 Euro.

Von dort bin ich weiter nach Namdeamun, sozusagen von einem zum anderen Stadttor gefahren. Aber nur um noch einmal auf den großen Markt zu gehen. Ich wollte nur grünen Tee kaufen. Auf dem Markt gibt es nun wirklich alles – nur keinen Tee. Ginseng-Produkte hätte ich in aller Vielfalt bekommen, auch Klamotten, Spielwaren, Lebensmittel, Hundekleidung oder was auch sonst. Es war trotzdem noch einmal spannend durch die Gassen zu wuseln.

Weiter bin ich zum kleinen Fluss gelaufen, hab mir dort mein letztes Sommer-draussen-ess-Eis (In Deutschland wir es nun schon zu kalt sein) geholt und mich an den Wasserfall gesetzt. Inzwischen war es schon dunkel geworden und so langsam stand der Rückweg zum Hotel an. Vorher habe ich aber noch einige Fotos vom Gangwhamun Platz im Abendlicht gemacht.

Im Hotel habe ich den Tee dann eben im Supermarkt gekauft, zusammen mit Schokolade aus Jeju. Zu Abend habe ich in einem kleinen Restaurant nebenan gegessen. Einen Topf Dolsat Bibimbap, das ist viel Gemüse auf Reis mit Kimchi und etwas Fleisch. War sehr gut und auch schön scharf.

Danach habe ich meinen Koffer abgeholt, mich noch umgezogen und ab ging es zum Flughafen nach Incheon. Leider ist der schöne Urlaub zu schnell zu Ende gewesen. Aber eine Reise nach Korea kann ich jedem wärmstens Empfehlen.

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