Saigon

Eigentlich heißt die Metropole im Süden Vietnams „Ho-Chi-Minh-Stadt“, aber die Vietnamesen nenne sie einfach nur Saigon. An die 7 Millionen Einwohner zählt die Stadt am Saigon-River inzwischen und ist ein beliebtes Touristenziel. Grund genug auch für mich einmal nach Vietnam zu reisen. Eigentlich wollte ich nach Myanmar, aber spontan habe ich mich um entschieden und eine Reise durch Süd nach Nord durch Vietnam geplant. Mit Emirates ging es von Düsseldorf über Dubai nach Saigon, der ersten Station meiner Reise. Ein Visum ist eigentlich teuer, doch es gibt genügend Internetagenturen (vietnamvisapro.com), bei denen man es sich günstig besorgen kann. Dies ist dann ein „On-Arrival“ Visum, dass man sich nach der Landung an einem Schalter abholen muss. Ich war doch erst ein wenig skeptisch, aber es hat alles problemlos funktioniert. Da ich aber beileibe nicht der einzige war, musste ich gut eine Stunde warten. Aber ich habe Urlaub und keinen Stress.

Nachdem ich nun meine Aufenthaltsgenehmigung hatte, habe ich meinen Rucksack abgeholt. Es ist für mich die erste Reise ohne Koffer. Dafür hatte ich mir einen großen Rucksack besorgt (Outdoorer Backpacker Rucksack 4 Continents 85+10l, 99Euro), eine Schutztasche (Tatonka, 7 Euro) und einen Koffergurt. Den Plastikbeutel habe ich mit einem Kabelbinder verschlossen, so war der Rucksack sicher und der Koffergurt war eigentlich nur zum besseren Tragen des Beutels. Das hat alles super funktioniert und es ist nichts beschädigt worden.

 Vom Flughafen habe ich ein Taxi genommen – hier sollte man sich vorher informieren, welche Taxifirmen seriös sind, wobei ich nur gute Erfahrungen gemacht hab – und bin direkt zu meinem Hotel „New Hotel“ gefahren. Für 40$ die Nacht gab es ein großes Zimmer mit Bad und Fenster (ist in Asien nicht selbstverständlich). Es war für mich nicht ganz einfach herauszufinden, welches eine gute Ausgangslage zur Erkundung der Stadt wäre, daher habe ich mich an teuren Hotels orientiert und ein günstiges in deren Nähe genommen. Letztendlich fand ich die Lage gut. Etwa 50m vom Saigon Fluss und etwa 10 Minuten zum Markt und den Sehenswürdigkeiten wie Kathedrale und Bitexco Tower. Wobei es auch direkt nebenan Restaurants und Kioske gibt. Wer es lieber lebhafter möchte, sollte ins Backpackerviertel an der Trang Hung Dao gehen.

Das Hotel ist sehr klein, hat immerhin einen Aufzug, und Frühstück ist inklusive. Das Zimmer war sauber, allerdings waren die Klimaanlagen sehr laut. Für den Anfang der Reise war es aber in Ordnung und das Personal war sehr freundlich und hilfsbereit. Kostenlos war ebenfalls Wlan, auch wenn es nicht immer funktionierte. Wie ich später aber herausfand ist das ein landesweites Problem.

Gelandet bin ich am frühen Abend und im Hotel angekommen war es doch schon recht spät. Aber natürlich bin ich noch ein wenig durch die Stadt gelaufen. Es war immer noch tropisch feucht-heiß und schon nach wenigen Schritten hätte ich mich über eine Dusche gefreut. Der Weg führte mich zum neuen Wahrzeichen der Stadt, dem Bitexco Tower. Nachts wird er bunt illuminiert. Bunte Lichter scheinen die Vietnamesen sowieso gerne zu mögen, denn viele Gebäude haben nachts eine farbenfrohe Gestaltung.

Bitexco Tower bei Nacht
Bitexco Tower bei Nacht

Die Sehenswürdigkeiten

Am ersten Tag habe ich mir die wichtigsten Touristenziele vorgenommen. So führte mich mein Weg am Fluss entlang wieder zum Bitexco und weiter zum Ben-Thanh-Markt. Dies ist eine große, zentrale Markthalle aus französischer Besatzungszeit. An die 1500 Geschäfte bieten hier neben Souvenirs, vor allem exotische Lebensmittel an. Es ist überwältigend für die Sinne, besonders für den Gaumen, was hier alles angeboten wird. Man sollte unbedingt auch zu verschiedenen Tageszeiten kommen. Tagsüber findet das Geschehen innerhalb der Halle Stadt, aber nachts werden ringsum zahlreiche Stände aufgebaut.

Von dort ging es weiter zum alten Rathaus und dem heutigen Sitz des Volkskomitees. Die ist ein schöner Bau aus dem frühen 20.Jahrhundert. Davor ist ein kleiner Park mit vielen Blumen angelegt. Nicht weit entfernt ist die Oper und diverse neue Shoppingcenter, die irgendwann einmal diverse Luxuslabels beinhalten sollen. Derzeit stehen aber die meisten Läden leer.

Etwas nördlich sind die Kathedrale Notre Dame und die Hauptpost – von Gustave Eiffel erbaut. Beides sind schöne Überbleibsel der Kolonialzeit.

Gegenüber der Post bin ich in einen Kiosk gegangen um mir etwas zu trinken zu holen. Dort hatte ich dann auch das schon im Internet empfohlene Mückenschutzmittel Soffell gefunden. Ein Tipp: Kauft es in Saigon. Je weiter ich nach Norden gefahren bin, desto teurer wurde es. Teilweise wurde mir der 10 Fache Preis genannt. Soffell ist wie eine Creme und riecht etwas blumig. Aber es wirkt sehr gut gegen die tropischen Mücken. Malaria ist in Vietnam verbreitet, von daher ist der Schutz wichtig. Eine Prophylaxe habe ich nicht eingenommen, da ich auf Grund der stark schädigenden Nebenwirkungen nichts davon halte. Ich hatte nur das Stand By Präparat Malorone dabei.soffell

Weitere Sehenswürdigkeiten habe ich an den anderen Tagen besucht. Allen voran natürlich den Wiedervereinigungspalast. Ein ausgesprochen hässliches Betonmonster aus den 60er Jahren. Zuvor war es wohl eine eine schöne kolonialzeitliche Villa, der Borodom Palast. Aber es ist definitiv sehenswert. Denn drinnen bekommt man einen Einduck aus derZeit von Ho-Chi-Minh. Es sind viele alte Einrichtungsstücke erhalten und auch die damalige Technik ist zu bestaunen. Das gesamte Gebäude inklusive dem Kellertrakt ist begehen, leider nicht klimatisiert.

Um die Ecke vom Palast ist das Kriegsopfermuseum in dem es um den Vietnamkrieg geht. Vor dem Haus sind erbeutete US Panzer, Flugzeuge und Bomben zu sehen. Innen wird viel über die Geschichte des Krieges und die Auswirkungen berichtet. Hauptsächlich geht es um die Aussage: „Warum mischte sich die USA in einen Krieg, in einem Land tausende Kilometer entfernt ein, mit dem sie nichts zu tun hatten“ Es ist interessant mal eine andere Sichtweise auf die Geschehnisse zu bekommen. Was man davon hält, muss jeder für sich ausmachen.

Bitexco Tower

Nachdem ich den höchsten Wolkenkratzer (262m) der Stadt schon von unten besucht hatte, wollte ich natürlich auch auf die Aussichtsplattform in der 49.Etage.  (saigonskydeck.com) Von dort hat man eine phantastische Aussicht über die Stadt. Ich bin am frühen Abend hochgefahren und habe mir den Sonnenuntergang angeschaut. Auch wenn es eine der teuersten Attraktionen der Stadt ist, so fand ich es einfach toll.

Märkte

Neben dem Hauptmarkt gibt es noch zahlreiche kleinere Märkte, de überall in der Stadt verteilt sind. Ich schlendere immer wieder gerne durch die Marktstände um mir fremde Sachen zu entdecken und exotisches zu probieren. Auf jeden Fall sollte man überall handeln. Allerdings, je kleiner die Märkte, desto fairer sind die Startpreise.

Shopping

In Saigon kann man am besten einkaufen. Zumindest wenn man nicht ganz so echte Markenkleidung sucht. Auch die originale werden teilweise in dem Land hergestellt. Daher ist die Stoffqualität häufig identisch. Je nachdem wie gut man handelt bekommt man Poloshirts für 5 Euro und der Reaktion des Händlers nach, war das immer noch ein sehr gutes Geschäft für ihn. Natürlich gibt es auch diverse andere Geschäfte. Souvenirs kauft man am besten im ben-Tanh-Markt.

Essen

Die Küche Vietnams ist vielfältig. Viel Gemüse, natürlich noch mehr Reis, aber auch Fleisch und Fisch gibt es in allen Variationen. Unbedingt sollte man die frischen Frühlingsrollen probieren und natürlich die Pho Bo, ein Rindersuppe. Mehr über das Essen in Vietnam gibt es in den anderen Beiträgen.

Verkehr

Der Verkehr wird, wie in ganz Vietnam, von Mopeds dominiert. Und das darf man ruhig wörtlich nehmen. Zigtausende brausen über die Straßen und das gefühlt auch noch gleichzeitig. Für viele Besucher ist das überqueren der Straße schwierig. Aber eigentlich müsste es das gar nicht. Denn die einzige Regel, die man beachten muss ist: Nicht stehenbleiben. Wenn man die Straße ruhig überquert, fahren die Mofas einfach um einen herum. Doch dass einer mittendrin stehenbleibt, damit rechnen die Fahrer nicht und dann würde es brenzlig werden.

Um selber voran zu kommen, habe ich nur meine Füße benutzt. Aber ich gehe gerne weite Strecken durch fremde Städte um möglichst viel aufzusaugen. Ansonsten sind Taxis eine gute und günstige Alternative. Wer mehr auf Abenteuer steht kann auch auf einem Mofataxi mitfahren. Das habe ich auch ausprobiert und es ist ähnlich einer Achterbahnfahrt. Es gibt auch Busse, jedoch habe ich darauf verzichtet.

Tempel

In Saigon gibt es neben Notre Dam noch weiter große Kirchen. Aber ebenso gibt es auch einige Pagoden, Hindu Tempel und buddhistische Tempel. Sehr gut hat mir Chua Giac Vien gefallen der aber nicht so einfach zu finden war.  Die Anwohner waren jedoch sehr hilfsbereit und haben mir den Weg gezeigt.

Nicht weit ist Cho Lon, der chinesische Teil der Stadt. Auch hier gibt es einige Tempel zu besichtigen und man kann dies gut zusammen kombinieren.

Ausflüge

Von Saigon kann man gut Ausflüge zu den Cu Chi Tunneln, dem Cao Dai Kloster und ins Mekong Delta machen. Mehr dazu berichte ich in den jeweiligen Beiträgen. Gebucht werden können diese sehr kurzfristig bei zahlreichen Tourveranstaltern. Man sollte aber vorher einige vergleichen, da sie sich doch unterscheiden.

Der Abschied

An meinem letzten Abend in der Stadt habe ich ein Eis im berühmten Bach Dan gegessen. Leider hatte ich mich tollkühn auf die Sorte Durian gestürzt. Keine gute Wahl , denn es schmeckte… seltsam. Dafür habe ich später in Hanoi ein super Eiscafe gefunden.

Um den Abend dennoch abzurunden bin ich auf das Dach des Sheraton Hotel und habe dort in der Skybar „Level23“  einen Cocktail genossen. Leider schlecht gemixt und pro Getränk 225.000 Dong. Aber eine grandiose Aussicht auf das nächtliche Saigon ließ mich die vergangenen Tage revue passieren und ich freute mich schon auf mehr Vietnam.

Am nächsten Morgen bin ich mit dem Taxi zum Flughafen und Vietnam Airlines nach Da Nang geflogen.

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