Templestay Myogaksa

Schon vor meiner Reise hatte ich erfahren, dass man in diversen Klöstern Koreas einen „Templestay“ buchen kann (www.templestay.com). So ein Aufenthalt kann nur ein Tag, aber auch eine ganze Woche sein. Gebucht hatte ich aber keinen. So bin ich in Seoul zum Templestay Informationszentrum gegangen. Dort wurde ich umfassend über alles beraten und hatte mich dann für einen zweitages Aufenthalt im Myogaksa Tempel entschieden. Das war an sich sehr praktisch, da der Tempel in der Innenstadt liegt und nicht noch irgendwo anders hinreisen musste.

Ich sollte dort gegen Mittag erscheinen und war dann tatsächlich der erste der Gäste. Nach und nach trudelten mehr ein. Ein Mexikaner, der ein bisschen durch die Welt tingelt, ein portugiesisches Pärchen auf Weltreise und schließlich noch eine Studienklasse mit Austauschstudenten. So war die Gruppe dann doch recht groß.

Nachdem wir alle neue Kleidung bekommen hatten, ging das Programm los. Es wurde viel über Buddhismus erklärt, es gab eine doch recht anstrengende Bet-Zeremonie mit 108 mal Aufstehen und Hinknien, einer Tour durch die Klosteranlagen und Meditationen. Das Programm läuft unter dem Namen „Laying down my mind“ und das traf sehr gut zu. Geführt wurden wir durch die Nonne Je-Ha Lee. Sie hat das richtig toll gemacht. Viel Wissen vermittelt und das ganze mit Witz garniert.

Zum Abschluss des Tages gab es leckeres Essen – bei dem nicht gesprochen werden darf – und bevor wir schlafen gegangen sind, wurde die große Glocke geschlagen. Dabei hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt. Die Betten waren, sehr typisch für Korea, dünne Matratzen auf einem beheiztem Fußboden. Ein Schlafsaal für die Männer und eine für die Frauen.

Schon um 4:30 wurden wir geweckt. Anschließend wurde wieder die Glocke geschlagen ehe es zur Meditation ging. Dies war schon sehr schwierig, da die Müdigkeit wieder hoch kam.  Dann gab es Frühstück gefolgt von einer „Walking Meditation“ auf den angrenzenden Berg. Eine sehr schöne Erfahrung.

Den Abschluss des Aufenthalts machte eine Teezeremonie, die natürlich ganz spezielle Regeln hatte.

Letztendlich kann ich es nur jedem sehr empfehlen auch einen kleinen Ausflug in die buddhistische Welt eines Klosters zu machen. Es war sehr interessant, anstrengend und hat viel Spaß gemacht.