Road Trip auf dem Balkan (Teil2)

Tag 3 der Rundreise und es stand zunächst die Stadt Nis auf dem Plan. Wir gingen zur alten Festung, von der man einen tollen Blick auf die Stadt hat. Vieles ist über die Jahre zerstört worden, doch einieg Teile sind immernoch sehenswert. Im Inneren erwartet einen dann ein Park mit römischen Ausgrabungen.

Weiter führte uns der Weg zum Skelettturm Ćele Kula, der eine düstere Geschichte hat. Hier wurden von den Osmanen im 19. Jahrhundert knapp 1000 Schädel in den Turm gemauert. Heute sind noch drei Meter davon erhalten und von einem Gebäude ummauert worden.

Nicht weit vom Turm entfernt ist eine weitere römische Ausgrabungsstätte. Mediana ist allerdings derzeit geschlossen.

Da gerade die Bergwelt in der Gegend sehr beeindruckend ist und wir letzte Nacht nichts davon sehen konnten, entschlossen wir uns einen Abstecher in Richtung Osten zum Sicevo Canyon zu machen. Dies ist eine tolle Schlucht, die man bequem mit dem Auto entlang fahren kann. Die Straße wurde hier durch unzählige Tunnel durch den Berg gelegt und hat immer wieder schöne Aussichtsplätze.

Da wir aber weiter nach Mazedonien wollten, ging es direkt wieder durch die Schlucht zurück und nach einem kurzen Aufenthalt in Niska Spa um die Quellen zu sehen, ging es nun aber wirklich auch mal weiter auf die Autobahn in den Süden.

 Die Einreise nach Mazedonien klappte problemlos. So konnten wir direkt weiterfahren in Richtung Skopje. Kurz vorher machten wir einen Abstecher nach Tumba zu einer Neolitischen Siedlung. Hier wurde hobbymäßig eine frühere Siedlung nachgebaut. Wir bekamen sogleich eine Führung von sämtlichen Leuten, die alle gemeinsam uns irgendwie versuchten mit ein paar Worten auf Englisch die Historie zu erklären. Direkt im Anschluss wurden wir auch noch mit Kuchen und Getränken versorgt. Das kam uns schon bekannt vor aus Litauen im letzten Jahr.

So gestärkt fuhren wir zu unserem Hotel, direkt im Zentrum von Skopje. Auto abgestellt und schon waren wir mitten drin in… Disneyland?! So kam es uns jedenfalls vor. Eine Innenstadt, überflutet mit Statuen, nagelneuen, monumentalen Gebäuden mit antiker Architektur, klassischer Musik über Lautsprecher… alles etwas skuril, aber durchaus sehenswert. Sogar Mutter Theresa hat ein stattliches Anwesen als Gedenkstätte bekommen. Auf der nördlichen Seite vom Fluß liegt die eigentliche Altstadt mit vielen kleinen Gassen, unzähligen Geschäften und Restaurants. Dort kann man auch deutlich günstiger Essen.

Überragt wird die Stadt von einem gigantischen Kreuz, das hoch oben auf einem Berg trohnt und Abends hell erleuchtet ist.  Ebenso erleuchtet sind in der Nacht auch die Statuen, zum Teil auch mit schönem Wasserspiel.

Skopje ist wirklich mal etwas anderes. Aber sobald man die schön erneuerten Straßenzüge verlässt, sieht man ein Bild von Vernachlässigung. Da sind Gebäude noch von Erdbeben gezeichnet oder einfach in der Zeit stehen geblieben. Dies ist dann doch eher der wirkliche Lebenszustand in der Stadt.

Übernachtet haben wir im Hotel da Koka. Günstig, zentral, mit Parkplatz und gutem Frühstück. Sehr gut für einen Städtetrip!

Der letzte Tag und für uns ging es zurück nach Sofia. Da es keine Autobahn gibt, mussten wir über viele kleine Dörfer und eine Passstraße nach Bulgarien fahren. Landschaftlich sehr schön, aber es dauert dementsprechend auch recht lang. Schließlich kamen wir am Nachmittag am Flughafen an und der Balkantrip war zu Ende.

Wir haben viel gesehen und erlebt. Die Leute waren überall sehr freundlich, das Essen lecker und die Preise für uns günstig. Eine klare Empfehlung zum Urlaub machen.